Wie kann man Musik sichtbar machen? Diese Frage stellten sich die Komponisten und Musiker Florian Bergmann und Benedikt Bindewald und die Spielerin Minouche Petrusch und erfanden ein Klangquadrat aus 3x3 Tönen. Auf diesem lässt sich spielen und musizieren, singen und tanzen. Folgt man den Tönen auf den Feldern, entstehen Choreografien der musizierenden Körper im Raum, sinnlich und lustig, strengen Regeln folgend und dabei immer wieder überraschend. Manchmal müssen die drei Spieler*innen sich akrobatisch verrenken, um ihre Töne zu treffen. Manchmal sind drei einer zu viel. Und der Volkslied-Kanon „Heut kommt der Hans zu mir“ wird zum schwindelerregenden Walzer, bei dem am Ende keiner mehr weiß, wer eigentlich zu wem gehört.
„Klangquadrat“ ist eine musikalische Performance für Menschen ab zwei Jahren. Die Stückentwicklung wurde initiiert im Rahmen des FRATZ Symposiums „Musiktheater für die Jüngsten“ in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin. Grundlage war die Fragestellung, wie Musik in Performances für jüngstes Publikum weitestgehend ohne Narrativ den Hauptfokus stellen und in theatrale Aktionen übersetzt werden kann. Nach der Uraufführung 2017 in der Schaubude Berlin wurde „Klangquadrat“ in nationalen und internationalen Gastspielen für Erwachsene und Kinder gezeigt.
Von und mit: Florian Bergmann (Klarinette), Benedikt Bindewald (Bratsche), Minouche Petrusch
Ausstattung: Martina Schulle
Dramaturgie: Dagmar Domrös
Produktionsleitung: Doreen Markert, Olga Ramirez Oferil
Eine Produktion des Theater o.N.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste e. V. und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Konfinanzierungsfonds
„Bei aller Genauigkeit in der Komposition und Choreographie wirkt es an keiner Stelle steif oder konstruiert. Als Musiktheaterstück für die Allerkleinsten ist es eine beispielhafte Arbeit. Denn es bietet nicht nur synästhetische, ganzheitliche Erfahrungen, die existenzielle Themen wie Freundschaft, Einsamkeit oder sich Behaupten thematisieren, sondern spricht in seiner Ästhetik und seinem Humor auch Erwachsene an.“
Antonia Munding, ‘„Heut kommt der Hans zu mir‟ oder die Zirkulatur des Quadrats’